Wir wollen in den nächsten Jahren über 1000 Bäume und Sträucher am Hof integrieren, um Artenvielfalt und Wirtschaftlichkeit gemeinsam zu steigern. Wie das gehen soll? Das verraten wir Dir hier.
Was ist Agroforst?
Agroforst verbindet Landwirtschaft (Agro) und Forstwirtschaft (Forst) auf einer Fläche. Auf unseren Flächen vereinen wir zum Beispiel Gemüsebau mit Gehölzreihen oder Weideland mit Hochstamm Obstbäumen. So wird die Fläche auf mehreren Ebenen genutzt. Sie wird wirtschaftlicher und gleichzeitig artenreicher durch die verschiedensten mehrjährigen Strukturen.
Die entstehenden Strukturen auf unserem Hof bieten unseren Tieren Schatten an heißen Tagen und Beschäftigungsmöglichkeit durch das herunterfallende Laub. Ebenfalls naschen die Hühner das heruntergefallene Obst und halten die Wiesen damit frei von Schädlingen.
Bäume mit System in die Landschaft zu integrieren bietet uns in der Landwirtschaft nicht nur Vorteile, wie z.B. mehr Schatten für die Tiere, Windschutz und Habitat für Nützlinge auf der Fläche, sondern kann aktiv Wasser bei Starkregen zurück halten. So kann es besser auf der Fläche versickern und trägt zum Grundwasser-, sowie Hochwasserschutz bei. Das auf der Fläche gehaltene Wasser hilft ebenso dabei Dürren zu mildern und die Versorgung der Region zu stärken.
Die ersten 18 Bäume konnten wir Anfang des Jahres durch Menschen aus unserer Region pflanzen! Durch die Patenschaften können wir die Anfangsinvestition eines Bio-Obstbaumes mit Pflanzschutz und die ersten ertragsfreien Jahre überbrücken, bis wir leckeres Obst direkt von hier ernten können.
Diesen Winter werden wir weitere 250 Gehölze pflanzen. Du möchtest uns mit unserer Idee von zukunftsfähige Landwirtschaft unterstützen und einen Baum pflanzen?
Dann sichere Dir deine Patenschaft in unserem Onlineshop:
Unsere Projekte der letzten Jahre
2023
Agroforstsystem auf der Hähnchen- und Gänseweide
Im Winter 2022/23 haben wir 87 Streuobstbäume auf unseren Weiden gepflanzt, um langfristig unseren Tieren eine artgerechte Umgebung zu bieten und Artenvielfalt am Hof zu stärken.
Unter den gepflanzten Bäumen sind viele alte Sorten, welche unseren schweren Böden und kalten Frühjahren trotzen, um auch zukünftigen Generationen eine Ernte zu ermöglichen. Die ersten 15 Jahre werden unsere Jungbäume nun jährlich gepflegt, damit sie über 100 Jahre werden können.
Die Anordnung der Obstbäume ist ebenfalls nicht ganz gewöhnlich:
Statt geraden Linien wurden die Baumreihen an die Höhenkonturen angepasst. So können wir hangparallel auf den Flächen wirtschaften, zukünftig kleine Gräben entlang der Reihen anlegen und damit Regenwasser auf der Fläche bremsen. Das verhindert Erosion und ermöglicht die Feuchtigkeit auf der Fläche länger speichern zu können, um für die Hitzesommer in Zukunft gewappnet zu sein.
Diese Obstbäume wurden durch die Daniel-Schlegel-Umwelstiftung ermöglicht.
2022
Nach unserer Gärtnereigründung 2021, haben wir uns eine nördliche Wiese am Hof ausgesucht, um dort Hochstammobstbäume und selbst veredelte Spindelobstbäume zu pflanzen. Die Spindelobstbäume wachsen gerade noch in unserer kleinen Baumschule heran, so dass wir sie im Winter 2024 auf der Fläche pflanzen können.
Diese kleinen Bäume sollen uns einen früheren Ertrag in den nächsten 3 bis 5 Jahren ermöglichen, um das Warten auf den Ertrag der Hochstammbäume in frühestens 10 Jahren ein wenig zu überbrücken.
Diese Bäume konnten wir nur dank zahlreicher Unterstützung durch unsere Baumpatinnen und Baumpaten pflanzen. Vielen Dank!
Den Baumpat*Innen der noch nicht gepflanzten Bäume werden bald auch hier aktualisiert, sobald wir den genauen Pflanzplan wissen.
2021
Durch die Unterstützung zahlreicher Leute im Crowdfunding konnten wir zwischen unseren Gemüseblöcken in der Gärtnerei viele verschiedene Gehölze pflanzen, welche in Zukunft Schatten spenden und Windgeschwindigkeit verringern sollen. Allerdings haben wir auch trockenresistente italienische Erlen und Ölweiden geplanzt, welche Stockstoff fixieren können und damit zur Düngung der Fläche beitragen sollen.
Die Schilder der Baumpat*Innen findet ihr in der Gärtnerei zwischen den Gemüseblöcken.
Ebenfalls befindet sich rund um den oberen Teil der Gärtnerei eine Naschhecke, die durch den Solawi Lüdenscheid e.V. ermöglicht wurde. Dort finden sich viele essbare Gehölze, wie zum Beispiel Stachel-, Mai-, Johannis- und Heidelbeeren, welche von Mai bis zum Herbst Früchte für einen kleinen Snack bieten.